Der Körnerpark liegt zwischen Jonasstraße, Schierker Straße, Selkestraße und Wittmannsdorfer Straße. Besitzer der ehemaligen Kiesgrube im damaligen Rixdorf war Franz Wilhelm Theodor Körner (* 1. März1838 in Berlin; † 2. Juni 1911 in Berlin). Er überschrieb 1910 den Grundbesitz der Stadt unter der Bedingung, dass der anzulegende Park seinen Namen tragen sollte.
Neobarocker Architekturpark[]
Die nur 2 ha große, historische Parkanlage entstand in den Jahren von 1912 bis 1916 nach Plänen von Hans Richard Kullenberg als neobarocker Architekturpark. Das damals noch selbständige Neukölln wollte mit der Anlage „dem umgebenden Stadtviertel ein besonders schmuckvolles Gepräge geben und zur Durchführung einer hervorragend schönen Umbauung und zur Schaffung einer besonders bevorzugten Wohngegend anspornen.“
Die lange vernachlässigte Anlage wurde in neuerer Zeit nach alten Plänen wiederhergestellt. Eine breite Treppenanlage führt zur Orangerie, in der heute die „Galerie im Körnerpark“ und ein Cafe untergebracht sind. Der eigentliche Park liegt 57 m unter dem Straßenniveau und ist von hohen Stützmauern mit Blendarkaden umgeben. Im Zentrum befindet sich eine von Kanälen und Bäumen eingefasste Rasenfläche; an der nördlichen Arkadenwand wurde ein Blumengarten angelegt. An der Ostseite rauscht Wasser aus neun Fontänen in stufenförmig angeordnete Becken.
Das Reitergrab von Neukölln[]
Das Gelände erlangte archäologische Berühmtheit, als 1912 an der Jonasstraße Ecke Selkestraße bei Bauarbeiten das „Reitergrab von Neukölln“ gefunden wurde. Das Grab stammt aus der Völkerwanderungszeit des 5. und 6. Jahrhunderts. Dem Toten war, einer ursprünglich hunnischen Sitte folgend, das Reittier mit ins Grab gegeben worden. Außerdem lag ein Langschwert, die Spatha, quer über der Brust, was auf die Bestattung eines freien Bauern hinweist.
Literatur[]
- Adrian von Müller: Berlins Urgeschichte. Bruno Hessling Verlag, Berlin 1971, ISBN 3-7769-0111-X, S. 58.
- Sabine Huth, Cordula Rinsche: Schlösser , Parks & Gärten in Berlin und Brandenburg. FAB Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-927551-40-6, S. 226.